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Otto Walkhoff
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Friedrich Otto Walkhoff (* 23. April 1860 in Braunschweig; † 8. Juni 1934 in Berlin) war ein Zahnarzt,
Pionier der Röntgen-Zahndiagnostik, engagierter Kämpfer für Standesinteressen der Zahnmediziner.
Inhaltsverzeichnis
1 Biografie
2 Seine Forschung
3 Die letzten Jahre
4 Schriften (Auswahl)
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Biografie
Walkhoff, der Sohn eines Braunschweiger Landesökonomierates, studierte nach dem Schulbesuch in Berlin
Zahnmedizin und wurde mit 21 Jahren als Zahnarzt approbiert. Er arbeitete noch für weitere zwei Jahre bei
seinem zahnmedizinischen Lehrer und späteren Schwiegervater als Assistent. 1885 kehrte Walkhoff nach
Braunschweig zurück, wo er eine Zahnarztpraxis übernahm. In einem Nebenraum der Praxis richtete er sich ein
Privatlabor ein, in dem er sich nach Erledigung des beruflichen Alltages wissenschaftlichen Forschungen
widmete.
Die Anatomie und Histologie des Zahnhalteapparats bestimmte in der ersten Zeit seine forschende Tätigkeit.
Mit Publikationen, unter anderem über den Feinbau des Zahnschmelzes und mit einem histologischen Atlas der
Zähne profilierte er sich als Wissenschaftler. Wissenschaftliche Gesellschaften und Standesorganisationen
ernannten ihn zum Ehrenmitglied und verliehen ihm Auszeichnungen, darunter mehrere Ehrendoktorwürden.
Der Regent des Herzogtums Braunschweig würdigte die wissenschaftlichen Leistungen Walkhoffs 1895 mit der
Ernennung zum Hofzahnarzt.
Seine Forschung
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Entdeckung Röntgens, im Januar 1896, unternahm Walkhoff mit einer
improvisierten Röntgeneinrichtung den Versuch, seine eigenen Zähne intraoral zu fotografieren. „Die
notwendige Expositionszeit von 25 Minuten (!) war eine Tortur“, beschrieb er später die in Fachkreisen als
sensationell aufgenommene Pioniertat.
Walkhoff arbeitete weiter an der Entwicklung der zahnmedizinischen Röntgendiagnostik. Mit qualitativ immer
besseren Aufnahmen von Zähnen und Schädelknochen und deren diagnostischer Interpretation lieferte er die
entscheidenden Impulse für die Zahnheilkunde, sich der Röntgentechnik zu bemächtigen. In seiner Praxis
betrieb er bald planmäßig eine Röntgeneinrichtung. Schließlich beauftragte ihn die Braunschweiger Ärzteschaft
mit der Einrichtung und Betreuung einer zentralen Röntgenstation.
Die gleiche Aufmerksamkeit wie die Entdeckung der Röntgenstrahlen, weckte bei Walkhoff die Entdeckung
des Radiums im Jahre 1898. Unter Verwendung einer heute schier unvorstellbaren Menge von 0,2 g
Radiumbromid ging er gewebsbeeinflussenden Wirkungen der Strahlung nach. Die von Walkhoff – zum Teil in
O. Walkhoff; Unsichtbare
photographisch wirksame Strahlen
Selbstversuchen – eingeleitete Serie von Beobachtungen der
Gewebsreaktionen auf Radiumstrahlen hat dann sehr schnell zur
Ausbildung der medizinischen Strahlenforschung geführt.
Von besonderer Tragweite für die Medizin wurden Walkhoffs
Untersuchungen an Mäusen. Er beobachtete, dass krebskranke Mäuse,
die einer Radiumstrahlung ausgesetzt wurden, signifikant später starben
als eine Vergleichsgruppe unbehandelter Mäuse. Er leitete damit die
Entwicklung der Radiumtherapie zur Behandlung von Tumoren ein.
1901 gab Otto Walkhoff seine Privatpraxis in Braunschweig auf und
folgte einer Berufung an das zahnärztliche Institut der Ludwig-
Maximilians-Universität München. In grundlegenden
Forschungsprojekten befasste er sich mit der Feinstruktur und der
Pathologie der Zähne, einschließlich der Wurzelkanalbehandlung. Die
nach ihm benannte Walkhoff-Paste, eine Jodoform-Paste, welche
zusätzlich noch mit Chlorphenol-Kampfer-Menthol (ChKM) versetzt
ist, wird als therapeutische, temporäre Wurzelkanalfüllung bis heute
verwendet. Mit Energie und Ausdauer widmete sich Walkhoff, der von
1906 bis 1926 als Präsident des Centralvereins deutscher Zahnärzte
(CVdZ) wirkte, auch organisatorischen Aufgaben seines
Berufsstandes.[1] Hier ist es ihm beispielsweise maßgeblich
zuzuschreiben, dass der Zahnärztestand 1918 durch die Promotionsmöglichkeit zum „Doctor medicinae
dentariae“ (Dr. med. dent.) in den Kreis der Vollakademiker aufgenommen wurde. Zuvor war das
Zahnmedizinstudium der philologischen Fakultät zugeordnet, da diese Studenten als Immature galten − als
Studierende ohne Abitur. Es waren hohe Hürden zu überwinden, um den fachfremden Dr. phil. zu erlangen, der
damals ein geringeres Ansehen hatte als heute. Am 7. November 1921 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des
Zahnärztlichen Vereins für München und Oberbayern verliehen.[2] 1922 wechselte er von der Universität
München an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
1927 wurde Otto Walkhoff zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3]
Die letzten Jahre
1927 legte Walkhoff nach Querelen um seine Person verärgert und frustriert alle seine Ämter nieder, beendete
seine Lehrtätigkeit und zog sich ins Privatleben zurück. Im Hause seiner Schwiegereltern, in Berlin W.-
Lichterfelde, Potsdamerstr. 59, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte, ist er am 8. Juni 1934 an
Herzversagen gestorben.
Schriften (Auswahl)
mit Walter Hess: Lehrbuch der konservierenden Zahnheilkunde. H. Meusser, Berlin 1921, DNB
576864773.
Gutachten über die Wirkung des Chlorphenol-Kampfer-Menthols. Berlinische Verlagsanstalt, Berlin
1930, DNB 576864765
Das Problem der dentalen Fokalinfektion und ihrer Bekämpfung durch die konservierende
Zahnheilkunde. Fischer, Jena 1931, DNB 361835078
Literatur
G. Rohrmeier: Friedrich Otto Walkhoff (1860–1934) – Leben und Werk. Institut für Geschichte der
Medizin, Universität Würzburg 1985.
Diese Seite wurde zuletzt am 8. Mai 2017 um 18:07 Uhr bearbeitet.
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Weblinks
 Wikisource: Texte von Otto Walkhoff – Quellen und Volltexte
 Wikisource: Unsichtbare, photographisch wirksame Strahlen – Quellen und Volltexte
Schriften von Otto Walkhoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
1. Dominik Groß: Titel ohne Wert? Zur Debatte um den Stellenwert des ,Doctor medicinae dentariae' von
den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Dominik Groß und Monika Reininger (Hrsg.): Medizin in
Geschichte, Philologie und Ethnologie. Festschrift für Gundolf Keil. Würzburg 2003, ISBN 3-8260-
2176-2, S. 69–88; hier: S. 72–74.
2. Jahresbericht des Zahnärztlichen Vereins für München und Oberbayern, 1926, S. 89
3. Mitgliedseintrag von Otto Walkhoff (https://www.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/mem
ber/7144/) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 10. Juni 2016.
Normdaten (Person): GND: 117121398 | VIAF: 85185244 |
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Otto_Walkhoff&oldid=165323583“
Kategorien: Zahnarzt Mediziner (19. Jahrhundert) Mediziner (20. Jahrhundert)
Geschichte der Zahnmedizin Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert) Person (Braunschweig)
Deutscher Geboren 1860 Gestorben 1934 Mann

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