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Konspekt "Zeichen und Zeichensystem"

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Seitenzahlen verweisen auf: Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Hg. von Ansgar Nünning. Stuttgart, Weimar 2001 (Zweigbibliothek Germanistik. S. 577 u. 578.
Carolina Santos Carneiro
[Konspekt über] "Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie" von Ansgar Nünning für den Grundkurs Neuere deutsche Literatur bei PD Dr. Birgit Dahlke
S. 577, Zeichen und Zeichensystem
In der Bezeichnung der Zeichen als wahrnehmbare Entität, die für den Referenten steht, bezieht sich Nünning (Nünning, 2001) auf das Zeichenmodell Saussures, in dem das Zeichen als eine Entität mit zwei Seiten erläutert wird, nämlich Signifikant, den materiellen Teil des Zeichens (z.B. ein geschriebenes Wort) und Signifikat, oder die konventionierte Bedeutung (Saussure, 1957, S. 78, zitiert nach Klausnitzer, 2012, S. 20). Da das Studium der Zeichen mit Bedeutungen zu tun hat, haben die Linguistik und die Literaturwissenschaft diesen Bereich gemeinsam. Über die diverse Natur der Zeichen von Pierce, sei es möglich drei Arten von Zeichen zu identifizieren: ikonische, symbolische, und indexikalische Zeichen. Bei der Dichtung sind vor allem die symbolischen Zeichen (Wörter und Sprache, beispielsweise). Die Semiotik ist der Bereich, der sich mit Zeichen beschäftigt. 
S. 578, Zeichen und Zeichensystem
Der Ausdrucks- und die Inhaltsebene werden hier hervorgehoben. Wie von Klausnitzer erklärt, wird in der Literatur die Ausdrucksseite eines Zeichens bzw. Signifikante in spezifischer Weise gestaltet, damit ein bestimmter Effekt entsteht, der den Selbstbezug der Sprache nutzt. 
Die Zuordnung vom Signifikanten und Signifikat ist arbiträr, d.h., durch Konventionen bestimmt. Wie von Nünning erwähnt hat die strukturalistische Semiotik in der Nachfolge Saussures einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie identifiziert hat, dass Zeichen erst ihre Bedeutung erhalten, in ihrer Differenz zu anderen Zeichen. Wie von Nünning erklärt, kann der Text als Zeichensystem betrachtet werden. Da die Zeichen des Textes in Opposition zu einander stehen, verstehen wir die Bedeutung deren indem wir das Ergebnis der Summe von all diesen Oppositionen betrachten. Dies kann wie Nünning äußert sowohl der traditionellen Sprache gehören, wo die Organisation der Zeichen dazu dient, die Nachricht so objektiv wie möglich mitzuteilen, als auch den literarischen Konventionen und Stilformen, wo die Zeichen in einer bestimmten Art und Weise organisiert sind, dass der „Automatismus von Bedeutungszuweisungen“ (Klausnitzer, 2012) durch diese verwickelte Zeichenstruktur irritiert wird. 
Als letztes wird von Nünning darüber diskutiert, welche Analysen den Leser als Interpreten miteinbeziehen. Beispielsweise die von Charles S. Pierce: „Er bestimmte den komplexen Akt des Bezeichnens und Zeichenerkennens (‚semiosis‘) als „einen Vorgang oder einen Einfluss, der das Zusammenwirken von drei Gegenständen, nämlich dem Zeichen, seinem Objekt und seinem Interpretanten, ist bzw. beinhaltet; ein dreifacher Einfluss, der in keinem Fall in paarweise Vorgänge aufgelöst werden kann.“ (Pierce, 1907, S. 411, zitiert nach Klausnitzer, 2012, S. 22). Das ist wesentlich für die Literatur, denn, erst durch den, was sich durch die Kognition des Lesers als Ergebnis der poetischen Funktion mit all ihren Tropen und Redefiguren stattfindet, wird den Unterschied zu denen der Normalsprache gehörigen Zeichen und denen der Literatur gehörigen Zeichen bestimmen.
Literaturverzeichnis
Klausnitzer, R. (2012). Literaturwissenschaft. Begriffe Begriffe, Verfahren, Arbeitstechniken. Berlin: N.Y.
Nünning, A. (2001). Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Suttgart, Weimar: J.B. Metzler.

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